Dirk
Meinzer kunst verschwinden : ich habe mich (euch)
im zustand und: die eule, sagt hegel, beginnt ihren flug, wenn die daemmerung heranbricht (jean baudrillard in li nr.77, sommer 2007) tekst für meinzman, drei, für seine berliner ausstellung von wilden skulpturen (traditionell: bioaktiven subjekten) zb. gruselkitschmännchen, digital aus seife mit den fingernägeln handgeschnitzt, der pelztierkollektion (kleintiercollagen mit zb. mäusen und maulwürfen), sich selbst performenden lebensmittelwäldern aus pommes fritz et.al., einem sirenen/seekuhfilm und pointillistischen acquarellierten (selbst-)portraits, wald- und wassergeistern: den lächlern : eine ausstellung unter schirmherrschaft von mami wata, der europäischen wasser-übermutter aus afrika, die ur-sirene, deren verheissunxvoll-zerstörerische ausstrahlung dirk meinzer (dm) immer wieder inspiriert; sirenen, die künstler-urviecher
überhaupt, sowohl mythologisch (homer...walt disney) (als todesbotin
mit der europäischen waldeule charakteristisch für dms arbeit ist die haltung der umarmung: das hingehen, anschauen und assimilieren (poiesis) - das fremde begreift dm als ort der begegnung bzw. möglichkeit des wachsens - egal ob in tanzania, der dordogne oder hh-harburg; dieses zutiefst europäische moment des in der fremde seinen eigenen traditionen fremd werden, damit man im staunen über die eigene unzulänglichkeit wieder mensch(lich) wird, über sich selbst lacht - hier kommt also der humor ins spiel: trotz? allen leidens an der gesellschaft, des einstimmens in die klage, verzweifelns an den unendlichen anforderungen, die das leben an einen stellt - also trotz des sich beständig im zustand der transgression/excess befindens (batailles einfluss) oder gar ciorans misanthropisch-jammeriges "vom nachteil, geboren zu sein" (in dms worten: ach, ich bin auch eine sirene) taucht in der auflösung, kurz vor dem verschwinden wieder ein freundlicher blick, ein lächeln in dms bildern auf :-) dm begreift das verschwinden
nicht als ausdruck des scheiterns, sondern als moment der höchsten
lebendigkeit, die originale vitale dimension der existenz - wenn das bild
nix ist, wird es halt kurz unter den wasserhahn gehalten, die neueren
schichten der erosion anheimgegeben, mal schaun, was die sedimente mir
dann sagen, nie aufgeben, das wird noch und auf keinen fall wegschmeissen! noch ein wort zu den lächlern: diese naiv-grazilen, fein geschichteten portraits von bekannten und geträumten, metaphysische mischwesen in der tradition von paul klee und max ernst tanzen auf der grenze von schönheit und alter, sprechen von naturreichtum naturmystizismus grünwald mona lisa ur-ritual weihnachten bin schon weg! oder, um noch einmal
den künstler selbst zu wort kommen zu lassen: dank an andrea tippel und boris groys, t.man2007 |
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