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Stefan
Panhans
»Glow« ist die dritte von insgesamt fünf als Reihe geplanter Videoarbeiten mit der Schauspielerin Lisa Marie Janke (bisher: »Pool, 2004«, »Sieben bis Zehn Millionen«, 2005). Im
zweiten, größeren Raum der Galerie ist eine Installation mit
Fotografien aus der Serie »Red Light White Sands Black Palms«
zu sehen, an der Panhans seit 2002 arbeitet. Die stetig wachsende Fotoserie
weist einen Fundus von en passant eingefangener Selbstinszenierungen auf,
deren ProtagonistInnen sich in die Styles und Posen medial vermittelter,
supranationaler Vorbilder eingeübt haben. Die offensichtliche ‚Unkunsthaftigkeit’
der Fotografien verrät, dass die gekonnten Stilisierungen weniger
beim Künstler als aufseiten der Motive anzusiedeln sind, geht es
doch um die jeder konkreten Ablichtung vorausgehende Bildwerdung des Subjekts
unter der uns allgegenwärtige umgebenden Medienvorbilder. Dabei verschleift
die ‚teilnehmende Beobachtung’ der Kamera die Möglichkeit
kritischer Distanznahme zugunsten komplizenhafter, sich der Schaulust
nicht verweigernder Recherchen. Für die neuesten Fotos der Serie
lässt sich eine Verlagerung verzeichnen hin zu seltsam, fast grotesk
anmutenden Inszenierungen, in denen sich Stile brechen, Unstimmigkeiten
und Übertreibungen Klischees verdrehen bis sich zuvor eindeutige
Semantiken verlieren. Im collageartigen Aufeinandertreffen des Disparaten
springen die Oberflächen für andere, nicht vorgesehene Bilder
auf. Seit 2006 werden von Panhans außerdem neue Formate und Motivqualitäten
in die Serie miteinbezogen sowie wandfüllende Hängungen oder
raumgreifende Installationen entwickelt, die dem Betrachter die Möglichkeit
geben, die Bilder assoziativ in Beziehung zu setzen: Entfernt klingt der
Charme eines Fotoromans an – freilich ohne dessen einfache, zeitlich
lineare Narrationstechnik aufzunehmen. In
dieser Ausstellung zeigt sich einmal mehr Panhans’ Vermögen,
eine kritisch distanzierte Haltung mit lustvoll affirmativen Gesten und
dem subtilen Spiel mit Mediengenres zu verschränken. |
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