COM&COM 'MOCMOC'
11. Sept - 10. Okt 2004

COM&COM MOCMOC

Mocmoc ist eine rund 5.5 m hohe Skulptur des Schweizer Künstlerduo COM&COM (Johannes M. Hedinger und Markus Gossolt) , die am 20. Sept. 2003 mit einem fröhlichen Kinderfest auf dem zentralen Bahnhofsplatz in Romanshorn (CH) enthüllt wurde und seither eine Vielzahl unterschiedlichster Reaktionen und Emotionen provoziert hat.

Die Ausstellung in der Galerie Olaf Stüber erzählt, was als simpler "Kunst am Bau –Wettbewerbes" begann, die Volksseele dann zum Kochen brachte, zur Volksabstimmung führte und sich schließlich in über 250 internationalen redaktionellen Beiträgen niederschlug.

Dazu werden neben einer Vielzahl von Produkten und Objekten rund um das Projekt Momoc insbesondere das neu erschienene Buch "Kunst, öffentlicher Raum, Identität - Mocmoc, das ungeliebte Denkmal" (Niggli - Verlag, mit Beiträgen u.a. von Walter Grasskamp, Boris Groys und Wolfgang Ullrich) vorgestellt und der soeben veröffentlichte Dokumentarfilm (45 min) von Andreas Göldi gezeigt.

Kurz zur Geschicht: das Schweizer Künstlerprojekt COM&COM (Johannes M. Hedinger und Marcus Gossolt) sollten eine Skulptur für den Bahnhofsplatz von Romanshorn gestalten. Das war ihnen aber nicht genug. Ihr Ziel war es, eine identitätsstiftende Gründungslegende für den Ort in Verbindung mit einer Figur als Symbol und Maskottchen für Romanshorn zu schaffen und diese mit verschiedenen Aktionen in der Öffentlichkeit zu verankern.

Mocmoc manifestierte sich schließlich sowohl in Form einer erfundenen Legende, die angeblich von einem Historiker im Gemeindearchiv gefunden wurde, in Form eines Denkmals auf dem Bahnhofsplatz und eines Panoramabildes in der Bahnhofsunterführung, als auch in einer Hörspiel-CD, einem Mocmoc-Song, diversen Merchandisingartikeln (T-Shirt, Ball, Patisserie) und verschiedenen Aktionen (alljährliches Mocmoc-Kinderfest, Malwettbewerb für Kinder, usw.).

Die Ästhetik und Strategie der Figur und ihrer Erzählung ist nur auf den ersten Blick auf Kinder als Zielpublikum ausgerichtet. Vielmehr kristallisieren sich aber an Mocmoc auch eine ganze Reihe von zentralen Fragen der zeitgenössischen Kunst und Gesellschaft, wie: wem gehört der öffentliche Raum?, wer entscheidet über die Gestaltung des öffentlichen Raumes?, wie relevant kann und darf Kunst gegenüber der Gesellschaft sein?, wie weit darf man die Gesellschaft zur Partizipation auffordern oder instrumentalisieren?, was ist eine soziale Skulptur?, welche Ausdrucksmittel stehen der zeitgenössischen Kunst zur Verfügung?, wo ist der angemessene Ort für zeitgenössische Kunst?